Interview mit Prof. Dr. Jindrich Cinatl
Lesen Sie hier das ausführliche Interview, das im Magazin „Wissen wird“ des Universitätsklinikums Frankfurt, Ausgabe 2/2020, im Dezember 2020 veröffentlich wurde.
Lesen Sie hier das ausführliche Interview, das im Magazin „Wissen wird“ des Universitätsklinikums Frankfurt, Ausgabe 2/2020, im Dezember 2020 veröffentlich wurde.
Auch 2019 unterstützte die Wire Cut Prototypes GmbH die Arbeit unserer Stiftung mit einer großzügigen Spende.
Nach einer kurzen Hausführung durch den Geschäftsführer der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder, Herr Rudolf Starck (1.v.l), überreicht Herr Sven Mattis (2.v.l.), Geschäftsführer der Wire Cut Prototypes GmbH, den großzügigen Spendenscheck in Höhe von 8.000,- Euro.
Wir bedanken uns bei Herrn Mattis und seinen Mitarbeitern ganz herzlich, dass sie unsere Forschung weiterhin so großzügig unterstützen.
Krebs bei Kindern trifft alle Beteiligten wie ein „Blitz aus heiterem Himmel“. Von jetzt auf gleich verändert sich die Sicht auf die Welt, die Schwerpunkte des Lebens verschieben sich. Das betroffene Kind, die Eltern, ja das gesamte Umfeld fallen zumeist in ein „tiefes Loch“. Verzweiflung und Hadern mit dem Schicksal bei drohendem „Verlust des eigenen Kindes“ bestimmen nunmehr den Alltag aller Beteiligten.
Viele von uns erleben jetzt durch die weltweite Verbreitung des neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) eine ähnliche Situation, in der Abschottung und Isolation von Familie, Freunden und Schulunterricht zur Regel werden.
Besonders in diesen Zeiten ist es wichtig durch Förderung der „translationalen Forschung“ mit kurzem Weg aus dem Labor zur praktischen Anwendung bei Erkrankten, den an Krebs erkrankten Kindern und Ihren Familien eine Zukunft zu schenken.
Dank der bisherigen Forschung können heutzutage ca. 80% der an Krebs erkrankten Kinder geheilt werden! Das ist im Vergleich mit „Krebs bei Erwachsenen“ ein herausragendes Ergebnis.
Gleichwohl – auch heutzutage stirbt noch jedes fünfte an Krebs erkrankte Kind.
Damit wollen und werden wir uns nicht zufrieden geben. Wir als „Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder“ haben den Anspruch, durch Forschungsförderung jedem erkrankten Kind eine Heilungschance zu eröffnen. Dieser Herausforderung stellen wir uns auch in den für Stiftungen nicht einfachen wirtschaftlichen Zeiten.
Wir danken allen, die uns in der Vergangenheit unterstützt haben, von ganzem Herzen und freuen uns über Ihre Mitwirkung und Spenden sowie Ihr Interesse an der Umsetzung unserer Ziele auch in der Zukunft.
Bleiben Sie uns gewogen und vor allem gesund.
Für den Stiftungsvorstand herzlichst
Dr. Jürgen Vogt
Traditionell unterstützt die Arnold GmbH aus Frankfurt auch dieses Jahr unsere Forschungsarbeit.
So überreichte der Geschäftsführer der Arnold Herr Markus Bernsteiner (3.v.r.) mit seinem Team (Sebastian Stroinski, André Serenbetz, Marko Jovanovic, Sebastian Herold und Elias Kurt) am 11.12.2019 im Forschungshaus der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder Herrn Dr. Jens-Uwe Vogel (1.v.l.) einen Scheck in Höhe von 2019,- Euro mit den Worten: „Es ist uns ein besonderes Anliegen die Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder Jahr für Jahr mit zu unterstützen. Ein kleiner Beitrag für eine große Sache.“
Wir bedanken uns für das kontinuierliche Engagement der Arnold GmbH und wünschen Herrn Bernsteiner und seinen Mitarbeitern eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit.
Im September 1994 wurde die Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinde mit dem Ziel ins Leben gerufen, neue Therapiekonzepte und Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Krebs zu entwickeln. Im November 2019 feierte sie unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier mit einem großen Festakt in der Universitätsklinik Frankfurt ihr 25-jähriges Jubiläum.Wir werfen einen Blick zurück auf einen großartigen Abend:
Im Foyer des Hörsaals 23-04 der Universitätsklinik Frankfurt herrschte am Nachmittag des 9. November 2020 eine fröhliche Stimmung. Zahlreiche geladene Gäste hatten sich versammelt, um das 25-jährige Bestehen der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder gebührend zu feiern.
Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Dr. Jürgen Vogt, hoben der Dekan am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. Josef Pfeilschifter, und der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Frankfurt, Prof. Dr. Thomas Klingebiel, die Erfolge und wichtige Bedeutung der Forschungsarbeiten im Forschungshaus der Stiftung, dem Dr. Petra Joh-Haus, für die Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern hervor.
Mit großem Interesse verfolgten die Gäste anschließend die Berichte aus den beiden Forschungsgruppen, die in Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in den Räumen des Forschungshauses daran arbeiten, die Ursachen von Krebserkrankungen bei Kindern zu ergründen und neue Heilungsmöglichkeiten aufzudecken: Das Interdisziplinäre Labor für pädiatrische Tumor- und Virusforschung unter der Leitung von Prof. Jindrich Cinatl, und das Institut für experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie unter der Leitung von Prof. Dr. Simone Fulda.
Als Höhepunkt des Abends stand die Verleihung des Maresch Klingelhöffer-Preises auf dem Programm. Die junge Wissenschaftlerin Dr. Constanze Schneider nahm diese Auszeichnung freudestrahlend von Dr. Jürgen Vogt entgegen. In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Hubert Serve, Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum, die bahnbrechende Bedeutung der Entdeckung des Biomarkers SAMHD1.
Zum Abschluss der Feierstunde würdigte Prof. Dr. Ulrike Köhl, Direktorin des Instituts für Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Leipzig in ihrer Ansprache den unermüdlichen Einsatz des Stiftungsvorstands und der Mitarbeiter*innen, um eine bestmögliche medizinische Versorgung der krebskranken Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Peter Back am Saxophon und Dr. Jürgen Schwab an der Gitarre, deren inspirierende Musik den besonderen Anlass perfekt abgerundet hat.
Nach dem Festakt wartete zum Ausklang ein reichhaltiges Büfett auf die Gäste, das Gelegenheit zu einem regen Austausch bot.
Wir erinnern uns mit Freude und Stolz an diesen besonderen Tag und werden alles daran setzen, beim 50-jährigen Jubiläum von 100 Prozent Heilungschancen für krebskranke Kinder sprechen zu können.
Von links: Dr. Jens-Uwe Vogel (Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder), Max Schad (Mitglied des Hessischen Landtags und Schirmherr der Benefiz Oldtimer Sternfahrt), Dirk Herrmann (Oldtimer- und Motorsportverein Freigericht e.V.) Eheleute Schürmann (Oldtimer- und Motorsportverein Freigericht e.V.) sowie Dr. Jürgen Vogt (Vorsitzender der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder)
Der Oldtimer- und Motorsportverein Freigericht e.V. besuchte anlässlich seiner erfolgreichen Benefiz-Oldtimer-Sternfahrt 2019 das Forschungshaus der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder.
Bei der Benefiz-Oldtimer-Sternfahrt kamen 17.500 Euro zugunsten der Hilfe für krebskranke Kinder sowie der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder zusammen. Nach einer Führung durch das stiftungseigene Dr. Petra Joh-Forschungshaus waren sich die Teilnehmer des Oldtimer- und Motorsportverein Freigericht e.V. einig, dass die Spenden hervorragend angelegt sind, um hier weiterhin Forschung auf Weltspitzenniveau zu ermöglichen.
Wir danken allen Teilnehmern der Benefiz-Oldtimer-Sternfahrt 2019, die zu dieser beachtlichen Spendensumme beigetragen haben.
Neuer Marker für die Behandlung von Leukämiepatienten gefunden
Patienten, die an einer akuten myeloischen Leukämie (AML) – einer bestimmten Form des Blutkrebses – leiden, werden mithilfe der Chemotherapie behandelt. Häufig werden für ältere Patienten die Wirkstoffe Decitabin und Azacitidin – sogenannte DNA-Methyltransferase-Inhibitoren – verwendet, weil die Betroffenen keine intensive Chemotherapie vertragen. Doch nur ein Teil der AML-Patienten spricht auf diese Behandlung an. Es ist allerdings bisher vor Therapiebeginn nicht möglich, abzuschätzen, welche Patienten von diesen Wirkstoffen profitieren werden und welche nicht.
Vermeintlich gleichwertige Wirkstoffe: wichtiger Unterschied gefunden
Jüngst hat zu diesem Problem ein multidisziplinäres internationales Team mit Kooperationspartnern aus Deutschland, den USA und Großbritannien eine Studie durchgeführt, die von der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder und vom Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt gefördert wurde. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass das Enzym SAMHD1 die aktivierte Form von Decitabin in ihre inaktive Ausgangsform zurücküberführt. Das verhindert eine therapeutische Aktivität.
Interessanterweise wird die Wirkung von Azacitidin nicht durch SAMHD1 beeinflusst. Die Ergebnisse, die unter dem Titel „Selective inactivation of hypomethylating agents by SAMHD1 provides a rationale for therapeutic stratification in AML“ in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlich wurden, zeigen, dass es bedeutende Unterschiede zwischen diesen häufig als gleichwertig betrachteten Arzneistoffen gibt. Darüber hinaus könnte die SAMHD1-Menge in den AML-Zellen als Marker vorhersagen, wie empfindlich diese für Decitabin sind. Dies ist von potentiell klinischer Bedeutung.
Frankfurter Wissenschaftler in internationalem Forscherteam
Die Forschungsarbeit wurde geleitet von Prof. Jindrich Cinatl vom Universitätsklinikum Frankfurt und Prof. Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Beteiligt waren zahlreiche Arbeitsgruppen der Goethe-Universität Frankfurt sowie Wissenschaftler der Universitäten Göttingen, Greifswald, München, Münster, Cambridge und Kent in Großbritannien sowie Yale/USA. Der Erstautor der Studie, Prof. Thomas Oellerich von der Goethe-Universität, sagte zu den Ergebnissen: „Es besteht jetzt die berechtigte Hoffnung, dass in absehbarer Zeit Patienten von diesen neuen Forschungsergebnissen profitieren werden.“ Prof. Oellerich hält eine Professur des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung. Das Universitätsklinikum ist zusammen mit der Universität Mainz ein Standort dieses Gesundheitszentrums, das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird.
Dr. Sjoerd van Wijk, Nachwuchsgruppenleiter beim Institut für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie, hat erfolgreich Forschungsmittel bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben, die es ihm ermöglichen, seine eigene Forschergruppe zu verstärken, welche die Regulation der Ubiquitinierung bei der Kontrolle des Zell-Schicksals untersucht. Vorherige Arbeiten von Dr. van Wijk beschäftigten sich mit den zellulären Aspekten der Ubiquitin Konjugation und deren Bedeutung für Zellüberleben, Krebsprogression und Immunität gegen intrazelluläre Bakterien. Die Forschungstätigkeit von Dr. van Wijk in den nächsten drei Jahren zielt auf ein besseres Verständnis der Ubiquitinierung bei Zelltod und Zellüberleben von gesunden Zellen und Krebszellen. Hierbei werden hochgradig multidisziplinäre Ansätze verfolgt, die sich auf dem neuesten Stand der Technik befinden.
Kontakt:
Sjoerd J. L. van Wijk, PhD
Institut für Experimentelle Turmorforschung in der Pädiatrie
Tel.: 069 67866574
E-Mail: s.wijk@kinderkrebsstiftung-frankfurt.de